Samstag, 8. Dezember 2007

Kolumne 09: Weihnachtsbeleuchtung

Es ist kurz vor zwölf. Die kalte Bise bläst mir ins Gesicht, während ich müde unter der neuen Badener Weihnachtsbeleuchtung in Richtung meines warmen Zuhauses marschiere. 10'203 farbige Glühlampen – wie ein Nebelschwaden im Herbststurm fliegen Gedankenfetzen durch mein Gehirn: Das dunkle Ungeheuer „Stromlücke“ lauert, die Windkraft flackert und die Atomkraft tickt. Die 10’203 Glühlampen haben im nicht gedimmten Zustand eine Leistung von 123 kW; das sind über 60 MioStar-Wasserkocher, die dauernd Wasser aufheizen. Damit liesse sich die Limmat von 7.00000 auf 7.00004 Grad Celsius aufwärmen. Ist das nun viel oder wenig Energie?

Über dem Schlossbergplatz schwebt eine Dezembernachtsonne aus vielen dutzend Glühlampen. Diese Lichtkugel macht mich besinnlich; schön wie das Zusammenspiel von vielen kleinen Glühlampen ein grösseres Ganzes ergibt. Aber innovativ sind Glühlampen nicht. LED brauchen 4-mal weniger Energie und leben 50-mal länger. So zusagen eine 200-fache Effizienzsteigerung, die man verschenkt hat, und das in der „European Energy Award Gold“-Stadt Baden.

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