Sonntag, 30. September 2007

Wahlhilfe 03: smartvote

smartvote ist eine wissenschaftlich konzipierte Online-Wahlhilfe für kommunale, kantonale und nationale Wahlen in der Schweiz.

smartvote möchte:

* Die Transparenz vor den Wahlen verbessern und den Wählerinnen und Wählern eine neue Art des gezielten Auswählens ermöglichen
* Das Interesse der Bevölkerung an der Politik steigern
* Das Potenzial von E-Democracy und E-Voting aufzeigen

Anhand von Sach- und Einstellungsfragen werden die politischen Profile der Kandidierenden erfasst und in einer Datenbank gespeichert. Wählerinnen und Wähler können anschliessend dieselben Fragen beantworten, worauf smartvote diejenigen Kandidierenden zur Wahl empfiehlt, welche die grösste politische Übereinstimmung aufweisen.

smartvote basiert auf dem jeweils aktuellen Datenbankbestand der teilnehmenden Kandidierenden. Wählerinnen und Wählern können nur Kandidierende empfohlen werden, welche sich auch bei smartvote registriert und den smartvote-Fragebogen mit den politischen Sachfragen beantwortet haben.

Die Auswahl der Sach- und Einstellungsfragen erfolgt durch ein interdisziplinäres, politisch unabhängiges Wissenschaftlerteam verschiedener Universitäten, in Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Medienpartnern.

smartvote findet für Sie diejenigen Parteien und Kandidierenden, die wirklich zu Ihnen passen: www.smartvote.ch

Mein persönliches Politik-Profil findest du hier!

Samstag, 29. September 2007

Wahlbarometer: Grüne sind die Gewinner!!!

NEU: Medienbericht zur 8. Welle des SRG SSR Wahlbarometers 07
Würde heute der Nationalrat gewählt würden die Grünen schweizweit 10.6% (+3.2%) Wählerinnenanteil erreichen. Wir sind reif für den Bundesrat!
Mehr zum 8. Welle des Wahlbarometer hier!

Montag, 24. September 2007

Kolumne 07: Wahltheater

Die Badenfahrt ist vorbei - zurück bleiben strohblonde Haare und eine heisere Stimme. Letzteres werde ich hoffentlich bald verlieren, die neue Haarfarbe gefällt mir jedoch immer besser. Anfangs hatte ich eine kleine Identitätskrise: So spazierte mein Sandkastenfreund am Samstagmorgen seelenruhig an mir vorbei - ohne mich nur eines Blickes zu würdigen. Ich erholte mich jedoch schnell und antwortete auf die obligate Frage, warum ich mir die Haare blondiert habe, routiniert: „Ich spiele an der Badenfahrt in einem Theater einen blonden Teufel.“ Einen blonden Teufel? Jedenfalls waren alle mit dieser Antwort zufrieden. Vielleicht liebe ich das Theater deshalb, weil es nicht vernünftig sein muss: Schein & Sein verschmelzen und Gegensätze werden zur Einheit. Manchmal kommen mir die Wahlen wie ein grosses Theater vor.

Sonntag, 23. September 2007

Prognose: Die Grünen Aargau machen zwei (+1) Nationalratssitze

Meine Wahlprognose aufgrund der ISOPUBLIC-Umfrage in der "Sonntag AZ" vom 23.09.2007:
SVP 5 Sitze, -1
SP 3 Sitze, 0
CVP 3 Sitze, +1
FDP 2 Sitze, 0
Grüne 2 Sitze, +1
EVP 0 Sitze, -1
Forum 0 Sitze, 0
Die Listengruppe SP/Grüne erhält das Restmandat, welche an die Grünen geht. Die Repräsentativumfrage der ISOPUBLIC wurde mit 1'000 stimmberechtigten Aargauerinnen und Aargauern durchgeführt. Das Resultat bezüglich Parteipräferenz bei den Nationalratswahlen lautete:
SVP 31.9%
SP 19.7%
CVP 18.5%
FDP 12.4%
Grüne 11.1%
EVP 3.6%
EDU 1.5%
FAP ("Familiä") 0.2%
andere 1.0%

Samstag, 22. September 2007

Wahlhilfe 02: Klimavertrag

Schauen Sie hier, welche Kandidierende im Kanton AG den Klimavertrag unterschrieben haben.

Freitag, 21. September 2007

Keine grüne Grossratspräsidentin


Turnusgemäss hätten die Grünen Aargau das Grossratspräsidium erhalten sollen. In der vorberatenden Kommision stellte sich die bürgerliche Allianz CVP, FDP und SVP aber quer und will nichts von dieser Abmachung wissen. Ihr Demokratieverständnis scheint wie folgt zu lauten "Alle Macht der Mehrheit".
Mit Patricia Schreiber-Rebmann haben die Grünen eine äusserst geeignete Kandidatin mit langjähriger Grossratserfahrung präsientiert.

Kolumne 06: Ferien ohne Handy

Ach wie gut, dass niemand weiss... In einer Stunde fahre ich mit meiner Freundin in die Ferien. Das ist ja noch nichts Besonderes. Aber - ich lasse das Handy zu Hause! Für Sie ist das vielleicht auch nichts Besonderes, aber für mich schon. Seit ich ein Handy habe begleitet es mich überall hin. Sei es auf einen Viertausender, auf ein Kanufährtchen auf die Reuss, ans Meer, in Sitzungen und Ausstellungen - ja sogar ins Konzert und ins Kino. Manchmal wird es zwar stumm geschalten, aber es kann dann immer noch surren. Neun Tage nicht erreichbar zu sein und das als Präsident der Grünen. Naja, ich muss selber ein wenig lachen über mich, eigentlich ist das ja keine Zeile wert; was könnte denn schon so Wichtiges passieren, dass es ohne mich nicht ginge? Nichts. Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten neun Tag, die mir neben der Hoffnung auf Erholung und schöne Erlebnisse, schon jetzt die „Befreiung von meinem Grössenwahn“ gebracht haben.

Donnerstag, 20. September 2007

Der Aargau grünt: Liste 5

Ich fordere den ökologischen Umbau der Wirtschaft. Langfristiges Kreislaufdenken soll den Wachstums-Wahnsinn ablösen.
05a.11: Jonas Fricker, Dipl. Umweltnaturwissenschafter ETH, mehr hier

Kolumne 05: Aus der Stille...

Aus der Stille wächst die Kraft zur Schöpfung: Soeben habe ich drei wunderbare Schnee-Sonne-Berg-Tage hinter mir. Es war ein Traum, auch wenn sich die Südhänge erschreckend schneefrei grünlichbeige präsentierten. Neben der Piste fehlte die Unterlage, so dass jedem Schwung die Gefahr eines Steinkusses drohte. Die Klimaerwärmung ist in den Bergen deutlich spürbar. Die alte Wirtin im Restaurant meinte: „Hiir isch der Winter no nie chon ond er chunt au nime.“ Ich frage mich, wie es wohl hier aussieht, wenn ich mal so alt bin wie sie. Im Unterland macht es mir nicht aus, wenn der Winter zu Hause bleibt, aber in den Bergen gehört Schnee einfach dazu. Am letzten Tag erwischt mich dann noch einer dieser heimtückischen Steine. Beim Sturz muss die Sonnenbrille im Rucksack daran glauben und irgendwann im Frühling wird wohl ein Wanderer mein Handy finden. Tja, aus der Stille wächst die Kraft zur Schöpfung.

Mittwoch, 19. September 2007

Wahlhilfe 01: Klima-Charta

Welche Kandidierenden haben die Klima-Charta Schweiz unterschrieben? Klicken Sie hier.

Neues Wahlsystem im Aargau

Signal steht auf Grün

Das neue, reine Wahlsystem „Doppelter Pukelsheim“ wurde vom Grossen Rat zum Beschluss erhoben - ohne das von SVP und FDP gewünschte künstliche Quorum von 5% in einem Bezirk. Die Grünen, die den Pukelsheim bereits vor Jahren ins Spiel gebracht haben, sind erfreut, dass der „Doppelte Pukelsheim“ dank dem Zusammengehen von CVP, SP, EVP und Grünen das neue Wahlsystem des Aargaus sein wird. „Eine Person, eine Stimme“ wird damit optimal umgesetzt. Ohne künstliche Wahlhürden bekommen zudem junge Kandidat/-innen endlich eine faire Chance, wenn sie mit eigenen Listen antreten. Deshalb sind die Grünen überzeugt, dass das in anderen Kantonen bewährte System bei der kommenden Volksabstimmung im Februar angenommen wird.

Denn dem Volk ist es ein Anliegen, dass sein Wille ohne Verfälschung durch künstliche Schwelle im Grossen Rat sowie auch bei den Einwohnerräten abgebildet ist.

Medienmitteilung der Grünen Aargau

Dienstag, 18. September 2007

Zürcher Flughafen: Umfrage der IG-BREGO

Fragen und meine Antworten:

1. Werden Sie sich im Parlament offen für eine faire Fluglärmverteilung der An– und Abflüge in alle 4 Himmelsrichtungen einsetzen?
Ja.

2. Werden Sie sich in Bern hörbar dafür einsetzen dass die Abflüge mit nahezu voller Schubkraft und kontinuierlichem Steigflugprofil erfolgen, um die Aargauer Bevölkerung vor unnötigem und belastendem Fluglärm zu schützen?
Ja, mir scheint das sinnvoll, damit möglichst wenige Menschen vom Lärm betroffen sind. Leider kenne ich mich nicht aus, ob das technisch immer machbar ist.

3. Werden Sie sich im Parlament konsequent dafür engagieren, dass die seit 2002 zunehmende Bündelung aller Westabflüge über dem Ostaargau zugunsten der Zürcher Wohnlagen, auch der Flughafengemeinden, sofort rückgängig gemacht wird?
Ja.

4. Treten Sie für oder gegen die gängige Subventionspraxis der Flugindustrie ein? (Steuerbefreites Kerosin, keine CO2-Abgabe, seit Jahren keine Anhebung der Lärmgebühren etc.)
Ich trete konsequent gegen diese gängige Subventionspraxis ein. Sie ist ein Skandal, der von unseren Wirtschaftswachstumsprediger in der „Classe politique“ verschuldet ist.

5. Werden Sie im Parlament dafür kämpfen, dass die vielfältigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Werte unseres Kantons nicht einer rein nachfrageorientierten Flughafenwachstums-Politik untergeordnet werden?
Ja, auf jeden Fall. Eine nachhaltige Entwicklung bedingt eine angebotsorientierte Flughafenpolitik.

Montag, 17. September 2007

Nachhaltige Entwicklung – das steckt dahinter

Geschätzte Leserin, geschätzter Leser

„Nachhaltige Entwicklung“ und deren Leitstern „Nachhaltigkeit“ ist in allen Munden. Wenn Sie wissen wollen, was die Wissenschaft und der Schweizerische Bundesrat darunter verstehen, dann lesen Sie weiter.

Weltweit anerkannte „Brundtland-Definition“ 1987
„Eine Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, welche den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“
Zwei ergänzende Aspekte sind für das Verständnis von Nachhaltiger Entwicklung von zentraler Bedeutung: Die Idee der Grenzen der Tragfähigkeit des globalen Ökosystems und der Vorrang der Befriedigung der Grundbedürfnisse insbesondere der Armen.

Strategie Nachhaltige Entwicklung 2002 des Schweizerischen Bundesrates
In der Strategie Nachhaltige Entwicklung 2002 des Schweizerischen Bundesrates wird die Nachhaltige Entwicklung als gesellschaftlicher Such-, Lern- und Gestaltungsprozess verstanden. Dabei wurde die Brundtland-Definition in fünf Punkten konkretisiert:
1. Zukunftsverantwortung wahrnehmen
In der Zukunftsverantwortung sind folgende Kerngedanken enthalten:
- Gerechtigkeit zwischen den Generationen
- Prinzip der gemeinsamen aber geteilten Verantwortung (Gerechtigkeit zwischen den Weltregionen)
- Vorsorgeprinzip
- Verursacherprinzip
- Haftungsprinzip
2. Ausgewogene Berücksichtigung der drei Zieldimensionen
- „ökologische Verantwortung“,
- „wirtschaftliche Leistungsfähigkeit“ und
- „gesellschaftliche Solidarität“.
Dahinter steht das Konzept „schwache Nachhaltigkeit plus“, welches drei Kapitalstöcke Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft definiert. Deren Summe darf nicht abnehmen, sondern muss sich kontinuierlich erneuern. Zwischen den Kapitalstöcken Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft ist aber eine begrenzte Substitution zulässig, sofern in den Abwägungsprozessen sichergestellt wird, dass diese
- transparent erfolgen,
- nicht systematisch zu Lasten der gleichen Nachhaltigkeitsdimension gehen und
- dass insgesamt die Belastbarkeit der Biosphäre respektiert wird.
3. Nachhaltige Entwicklung in alle Politikbereiche einbeziehen
Nachhaltige Entwicklung hat programmatischen Charakter und soll in die bestehenden Planungs- und Steuerungsprozesse aller Sachpolitiken integriert werden.
4. Koordination zwischen den Politikbereichen erhöhen und Kohärenz verbessern
Nachhaltige Entwicklung erfordert einen frühzeitigen Einbezug der drei Zieldimensionen und eine amtsübergreifende Problembearbeitung zu Gunsten langfristig tragfähiger Lösungen. Dabei sind Zielkonflikte sichtbar zu machen und die getroffenen Wertungen zu begründen.
5. Nachhaltige Entwicklung partnerschaftlich realisieren.
Bund, Kantone und Gemeinden müssen eng zusammenarbeiten. Dies reicht aber nicht aus. Da nachhaltige Entwicklung ein gesellschaftlicher Such-, Lern- und Gestaltungsprozess ist, sind alle gesellschaftlichen Verantwortungsträger in die Politik der nachhaltigen Entwicklung einzubeziehen (Politik, Verbände, Wirtschaft, Medien, Behörden, Bürgerschaft, Vereine, Kirche,...).

Der „Nachhaltigkeits-5-Finger-Check“ beurteilt die Wirkung einer Handlung auf die Nachhaltige Entwicklung: Wie wirkt die Handlung auf die (1)Umwelt, die (2)Wirtschaft und die (3)Gesellschaft? Bei der Beurteilung muss jeweils die (4)zeitliche (langfristige/kurzfristige Wirkung) und die (5)räumliche (wer ist alles von der Handlung betroffen) Reichweite der Wirkung berücksichtigt werden.

Sonntag, 16. September 2007

Nationalratswahlen: Susanne Hochuli


Unsere Spitzenkandidatin, Fraktionspräsidentin und Biobäuerin Susanne Hochuli wird vom Bauernverband Aargau für den Nationalrat vorgeschlagen.
Mehr über unsere dynamische Spitzenfrau findest du unter www.susanne-hochuli.ch

Samstag, 15. September 2007

Kolumne 04: Energien regenerieren

Trotz Klimaerwärmung ist es kalt geworden draussen. Ich drehe die Heizung ab und ziehe die Wollsocken an, welche mir meine Grossmutter selig für die RS gestickt hatte. Lustig, meine Grossmutter wusste doch, dass ich schon immer die Schweizer Armee abschaffen wollte. Warum... ach egal, jedenfalls sind die Wollsocken superwarm und superpraktisch. Schnell unter die Decke, denn es ist 02:00 Uhr und die Batterien sind überleer: „Idiot, wenn du eine Initiative zur Förderung regenerativer Energien lancieren willst, darfst du deine eigenen Energien nicht übernutzen.“

Freitag, 14. September 2007

Meine Wahlprognose aufgrund der 7. Welle des SRG SSR Wahlbarometers 07

Kanton Aargau
SVP 5 Sitze, -1
SP 4 Sitze, +1
CVP 3 Sitze, +1
FDP 2 Sitze, 0
Grüne 1 Sitz, 0
EVP 0 Sitze, -1
Forum 0 Sitze, 0

Die Listengruppe SP/Grüne erhält das Restmandat, welches an die SP geht. Die Grünen verhelfen der SP so zu einem 4. Sitz. Hier gehts zum offiziellen 7. Wahlbarometer des gfs.

Kolumne 03: Familientreffen in der Waldhütte

Wer kennt sie nicht, die Familientreffen am Sonntagnachmittag in der Waldhütte? Müller-Fest, Fricker-Treffen, Peterhans-Fäscht und wie sie alle heissen. Es ist doch immer wieder interessant, was sich in einem Jahr getan hat. Und dann die „Jungen“: Sie erzählen von ihrer Weltreise, zeigen ihre neuen Tätowierungen, Piercings oder – und das ist immer speziell spannend – bringen potentiell neue Familienmitglieder mit. So auch dieses Jahr, als meine Cousine einen hübschen Togoer vorstellte. Deutsch kann er zwar noch nicht aber französisch; und so kramen alle ihr verstaubtes Schulfranzösisch hervor. „Ääh“ und „Oui“ sind nun die häufigsten Wort und nach Fleisch vom Grill, Salat-Büffet, Wein, Dessert und Kaffee ist man sich beim Aufräumen einig: Moustapha ist eine echte Bereicherung für die Familie; er hat sich super integriert, das Fest aufgelockert und eine fröhliche Stimmung verbreitet. So einen hätte man gerne in der Familie. – Was mir meine Cousine vertraulich zuflüsterte: Moustapha ist ein „Sans-Papier“.

Donnerstag, 13. September 2007

Für eine Energiepolitik mit Weitsicht

Heute reichen die Grünen Aargau ihre Energieinitiative ein!
Der Initiativtext lautet: "Der Kanton Aargau verdoppelt den Anteil erneuerbarer Energie aus Holz/Biomasse, Biogas, Sonne, Wind und Geothermie bis spätestens 2020."
Hier ein humoristiger Beitrag:
Wir Grünen Aargau haben realistischere Alternativen ohne Atomkraft.
Hier gehts zur Aargauischen Volksinitiative "Für eine Energiepolitik mit Weitsicht".

Mittwoch, 12. September 2007

Die geniale Wahlkampagne der Grünen Thurgau



Kolumne 02: WM-Nostalgie

Rätsel: Ein Chinese und zwei Taubstumme sitzen an einem Tisch. Sie kenne sich nicht. Fotos von Männern flattern über den Tisch, ein Handschlag und der Deal ist perfekt. Was spielt sich hier ab? A) Eine Al Capone-Szene in Chicago. B) Ein Headhuter-Deal in Peking. C) Eine Panini-Fussballbildli-Tauschbörse in Zürich. - Richtig geraten, das Sammelfieber hat auch mich gepackt: Nur noch 58 Bildli, dann habe ich das Heft voll. „Die Schweiz ist Weltmeister im Bildli sammeln“, verrät mir ein Mann mit Krawatte, „10 Bildli pro Kopf, auf Platz 2 folgt Italien mit 2 Bildli pro Kopf. Da sieht man, wo Geld vorhanden ist.“ Sagt es und holt einen Riesenstapel Doppelte aus seinem Aktenkoffer. Er sammle halt für seine beiden Kinder, schmunzelt er mir zu. Am Nebentisch tauschen ein 9-jähriges Mädchen und ein Afrikaner in Lederjacke und Goldkette. Berührungsängste gibt es nicht und die Schweizer Spieler sind alle sehr beliebt, egal aus welchem Kanton sie kommen.

Dienstag, 11. September 2007

Kolumne 01: Menschlichkeit bringt Lebensqualität

Ich stehe am Ausgang einer Metro-Station in Moskau. Vor mir ein Schild mit komischen Schriftzeichen und dahinter eine achtspurige Strasse, auf der sich einsam zwei Autos aneinander vorbeischieben. Es ist warm und trotzdem fühle ich mich irgendwie verloren. Ah endlich, da kommt Pjotr, ein Student den ich im Internet kennen gelernt habe. Er begrüsst mich herzlich und eine Stunde später sitze ich an einem reich gedeckten Tisch mitten in einer sechsköpfigen russischen Familie. Ich verstehe kein Wort, aber die Stimmung ist gut und ein Lachen versteht jeder. Am nächsten Morgen lege ich ein Schweizer Sackmesser auf den Tisch und mache mich auf Erkundungstour. Trotz Regen und kühlem Wind wirkt die Stadt heute viel wärmer als gestern.